Mein Körper gehört mir!

Mein Körper gehört mir!“

Das interaktive Präventionstheaterstück „Mein Körper gehört mir!“ gehört seit fast 10 Jahren zum festen Bestandteil unseres Schulprogramms und wird im zweijährigen Wechsel den Kindern der 3.und 4. Klassen vorgespielt.

Es wurde von der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück konzipiert und ständig überarbeitet, so dass mittlerweile auch Themen wie „Treffen mit nicht bekannten Internetbekanntschaften“ thematisiert werden.

Bei dem Theaterstück agieren zwei Schauspieler im Klassenraum vor einer Klasse und spielen im Abstand von je einer Woche in drei Teilen interaktive Szenencollagen zum Thema:

Sexuelle Gewalt bei Kindern“, ein Thema, bei dem wir alle gerne wegschauen oder es verdrängen möchten. Aber es ist unsere Pflicht als Schule, dieses Thema kindgerecht und angstfrei zu thematisieren.

Ziel ist es die Kinder für ihre eigene Gefühlslage zu sensibilisieren. Sie sollen zwischen einem Ja- und einem Nein- Gefühl unterscheiden lernen und sich in „schwierigen“ Situationen die 3 Fragen stellen:

1. Habe ich ein Ja – oder ein Nein- Gefühl?

2. Weiß jemand, wo ich bin?

3. Bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche?

Wenn sich nur eine Frage mit Nein beantworten lässt, wissen sie, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Mit „Mein Körper gehört mir!“ ermutigen die Theaterpädagogen die Kinder ihren Nein- Gefühlen uneingeschränkt zu vertrauen, anderen von ihnen zu erzählen und sich Hilfe zu holen.

Die Pädagogen beschreiben auf Ihrer Homepage den Ablauf wie folgt:


Unser Stück beginnt nicht mit „Vorhang auf!“. Bevor uns die Kinder in verschiedenen Rollen erleben, lernen sie uns erstmal als reale Personen kennen. Denn „Mein Körper gehört mir!“ ist keine Show, sondern eine lebhafte Unterhaltung mit den Kindern. Da ist es selbstverständlich, dass wir eine klare und kindgerechte Sprache sprechen. Und singen! Am Anfang jeder Begegnung sorgt unser Körperlied „Mein Körper springt lustig umher“ für gute Laune. Das macht uns stark für ernste Themen. Auch während der Spielszenen wenden wir uns an unsere Zuschauer: „Wie fühlt sich der Junge jetzt gerade? Was hättet ihr gemacht?“ Weil die Kinder mitdenken, mitfühlen und mitreden, verinnerlichen sie unsere Geschichten und Botschaften langfristig. Wenn der Pausengong unseren Besuch beendet, beschäftigt das Thema Missbrauch die Kinder natürlich weiter. Deshalb arbeiten wir vor, während und nach der Vorstellung eng mit den Lehrern zusammen und stellen Materialien zur Nachbereitung zur Verfügung.

Die Lernziele:

Wissen macht stark!

Kinder, die wissen, wie sie sich in unsicheren Situationen verhalten können, gehen gestärkt durchs Leben. Mit „Mein Körper gehört mir!“ vermitteln wir deshalb ganz praktische Strategien. Was kannst du tun, wenn jemand deine körperlichen Grenzen überschreitet? Wie wehrt man sich gegen sexuelle Gewalt? „Wenn du ein Nein-

Gefühl hast, geh‘ zu jemandem und erzähl ihm davon!“ So lautet unsere wichtigste Botschaft. Deshalb nehmen die Kinder am Ende nicht nur Gefühle und Geschichten mit nach Hause, sondern auch eine Telefonnummer, unter der sie Menschen erreichen, die ihnen weiterhelfen können.

Unser Präventionsprogramm gegen sexuelle Gewalt ermutigt Grundschulkinder, ihre

Gefühle wahrzunehmen, zu äußern und ihnen zu folgen. Ob es um ziependes Haare kämmen geht oder um den Nachbarn, der einen an den Po fasst – in unterschiedlicher Problemhärte konfrontieren wir unser junges Publikum mit den Fragen: Wann kippt eine Situation vom Angenehmen ins Unangenehme, wann werden Grenzen überschritten, wann muss es aufhören? So sensibilisieren wir die Wahrnehmung der Kinder und stärken ihr Vertrauen in die eigenen Gefühle.

Unsere Spielszenen verdeutlichen außerdem, wie wichtig es ist, mit anderen über Nein- Gefühle zu sprechen und sich helfen zu lassen. Vor allem, wenn Kinder aufgefordert werden, das Erlebte und Erlittene als Geheimnis zu hüten. Um den Kindern ihren Handlungsspielraum ganz deutlich zu machen, haben einige Geschichten von „Mein Körper gehört mir!“ einen offenen Ausgang, der Gefahr ahnen lässt. Erst im anschließenden Gespräch entwickeln wir gemeinsam Ideen, wie Kinder reagieren können, um den dargestellten Konflikt zu lösen.

Zur Vorinformation von Eltern und Lehrern kann eine Präsentationsveranstaltung des Programms gebucht werden.“

Für „unsere“ Eltern wird selbstverständlich immer ein entsprechender Elternbrief vor der Aufführung formuliert und ausgeteilt, damit sie auf die Fragen der Kinder reagieren können. Zudem behandeln wir Themen wie Sexualerziehung und Mein Körper entsprechend der Richtlinien auch im Sachunterricht und stellen vorab beim Elternabend die dazu benötigten Materialien vor. Natürlich versuchen wir auch, mit den Kindern über Ängste aber auch Erfolge zu sprechen und das Kind in seinem Selbstbewusstsein zu stärken. Dies geschieht fächerübergreifend.

Bei Fragen oder Bedenken kann natürlich Kontakt mit der Schule aufgenommen werden, genau wie die Kinder sich immer vertrauensvoll an uns wenden können.

Beratungsangebote der „Nummer gegen Kummer“

Bundesweit kostenlos aus dem Festnetz und per Handy zu erreichen.  

  • Kinder- und Jugendtelefon: 0800 111 0 333 und 116 111

Mo bis Sa von 14 bis 20 Uhr

  • Jugendliche beraten Jugendliche

Sa von 14 bis 20 Uhr

  • em@il-Beratung für Kinder und Jugendliche

Beratung im Internet, 24 Stunden erreichbar unter www.nummergegenkummer.de

  • Elterntelefon: 0800 111 0 550

Mo bis Fr von 9 bis 11 Uhr sowie Di und Do 17 bis 19 Uhr